Schweden

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Unser erstes Mal gemeinsam in Schweden – Teil 1

Im Oktober ging es, nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Familie in Hamburg, zum ersten Mal gemeinsam nach Schweden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wurde dies zu einem der schönsten gemeinsamen Urlaube bis jetzt.

Mit Rucksäcken und Campingausrüstung im Gepäck, ging es von Hamburg aus zur Fähre nach Rostock. Da wir außerhalb der Saison und unter der Woche übergesetzt haben, war nur sehr wenig los, sodass wir ohne Wartezeit sofort auf die Fähre fahren konnten. Mit einem Schlafsack und einer Decke für alle Fälle haben wir uns dann einen ruhigen Platz zum Sitzen gesucht. Dass die besten Ecken schon längst belegt waren, ließ sich unschwer am teils lauten Schnarchen herausfinden. Weil die Reise so günstig wie möglich werden sollte, haben wir auch auf eine Kabine verzichtet. Da wir schnell müde wurden und noch gute acht Stunden angenehmes Geschaukel vor uns hatten, haben wir uns dann nach dem fünften oder sechsten Platzwechsel in eine ruhige Ecke gelegt und die Augen zu gemacht.
Ca. eine Stunde vor dem Anlegen in Trelleborg erwacht dann so langsam wieder alles zum Leben. Viele Gäste holen sich ihr Frühstück im Restaurant und viele wollen auch schonmal gucken, ob nicht vielleicht schon Land in Sicht ist. Nachdem wir dann angelegt haben, ging es ganz entspannt durch eine ca. einminütige Kontrolle am Hafenausgang und vorbei an einer sehr langen Schlange, die Richtung Malmö abbiegen wollte. Unser erstes Ziel war der See Femlingen.

Schon am Weg zum See haben wir beobachten können, wie sich die Vegetation von Weitläufigen Feldern hin zu sehr viel Wald und ursprünglicher Natur verändert. In Seenähe haben wir dann versucht einen geeigneten Platz zum Abstellen des Autos zu finden, was sich als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Zwar führen viele Wege recht nah an den See, allerdings bieten diese oft nur wenige oder gar keine Möglichkeit, das Auto so abzustellen, dass es niemanden stört. Nachdem wir unzählige Straßen ausprobiert hatten, haben wir uns dazu entschieden, auf einem großen kostenlosen Parkplatz innerhalb eines kleinen Örtchens zu parken und zu Fuß loszuziehen. Also alle Sachen die wir benötigen in oder an den Rucksack, dick einpacken und los gehts…

Nach ca. 500m fiel uns dann dieses Schild ins Auge. Etwas verwirrt sind wir dann am Weg stehen geblieben, da wir zwar die Sprache nicht sprechen, aber offensichtlich sehr gut verstehen konnten, was dieses Schild zu bedeuten hat. Ein aufmerksamer Herr, der uns an seinem Haus vorbeigehen sehen hat, kam anschließend um eine Ecke und hat gefragt wohin wir möchten. Nachdem wir Ihm erklärt haben, was wir vorhaben, hat er uns freundlich aber bestimmt davon abgeraten, weil genau an diesem Tag die Elchjagd in Schweden begonnen hat. Diese beginnt jährlich in diesem Zeitraum. Hätte man wissen können, wenn man denn die richtigen Schlagworte beim Googlen gekannt hätte. Da wir diese Möglichkeit nicht wirklich bedacht haben, musste also eine neue Lösung her, denn der Herr hat uns freundlicherweise erklärt, dass die Jagt die nächsten Tage rund um den ganzen See stattfindet. Also sollten wir diesen und die Wälder drum herum besser meiden. Als wir dann einen neuen, kleineren See ausgesucht haben und darauf zugefahren sind, sind uns auch auf den Straßen die ersten Schilder, die auf eine Treibjagt hinweisen, begegnet. Zum Glück haben die Schilder und Markierungen ein paar Kilometer vor dem See aufgehört, so dass wir entschieden haben, dass es einigermaßen sicher sein sollte hier ein Zelt aufzuschlagen.

Am See Sandören befindet sich ein wunderschöner Badeplatz mit Feuerstelle, Plumpsklo, Sitzgelegenheiten und einigen Anlegern, die allerdings scheinbar schon länger nichtmehr benutzt werden. Das Campen ist hier verboten, was nach einiger Recherche aber scheinbar auf Campingvans und Wohnmobile bezogen ist, allerdings gegen Gebühr auch für diese ermöglicht wird. Da wir uns dort direkt wohl gefühlt haben, haben wir das Zelt in etwas Entfernung aufgeschlagen und die Feuerstelle von nasser Asche befreit, so dass das ca. 20cm hoch stehende Wasser ablaufen, ein Feuer angemacht und etwas zu essen zubereitet werden konnte. Als es dann dunkel war und wir immer wieder Autos und Stimmen gehört haben, ist die Stimmung dann nichtmehr so entspannt und gelassen gewesen. Da Elche sehr Kräftige und sehr große Tiere sind, die unter gewissen Umständen, zu denen auch die Jagt gehört, sehr gefährlich werden können, haben wir uns dann überlegt, dass vier stabilere Wände um uns herum vielleicht eher etwas für uns sind. Außerdem war es trotz geeigneter Schlafsäcke und zusätzlichen Decken immer noch zu kalt, da wir den ganzen Tag über keine Gelegenheit zum Aufwärmen hatten. Also haben wir uns dazu entschieden, eine Ferienwohnung für die nächsten Tage zu suchen und die Nacht im Auto außerhalb des Waldes zu verbringen.

Die Nacht war Kalt und der Morgen nebelig. Nichts desto trotz haben wir ein schönes Ferienhaus gefunden. Also ab ins Auto und wieder auf die Straße. Unterwegs wollten wir aber noch einen Zwischenstopp bei Hässleholm einlegen. Da ich als Kind schonmal einen Urlaub in der Nähe verbracht habe, wollten wir uns die Gelegenheit nicht nehmen lassen, hier nochmal anzuhalten. Zwar nicht genau am selben Ort, aber das war nicht wichtig.
Ein kleiner See musste es natürlich auch wieder sein, also haben wir das Auto an einem Waldweg abgestellt und sind losgelaufen. Da der Nebel sich schon verzogen hatte und die Sonne hoch am Himmel stand, war es auch sehr angenehm warm. Unterwegs ist uns immer wieder aufgefallen wie schön die Natur in Schweden ist und wie ursprünglich die Wälder dort sind. Keine Monokulturen und keine kultivierte Aufforstung. Einfach nur Natur. Am See selber war es wunderbar ruhig und friedlich. Wir haben uns sofort zwei Bäume mit möglichst viel Sonne gesucht, eine Hängematte aufgehangen und uns Tee gekocht. So einen Frieden habe ich selten erlebt. Das Wasser war spiegelglatt und außer den Geräuschen des Waldes und ein paar Zugvögeln, war es absolut still. Fast schon schade, dass wir dort nur einen Morgen verbracht haben.

Anschließend hat uns der Weg dann nach Höllviken in ein kleines, gemütliches Ferienhäuschen geführt, wovon wir im zweiten Teil weiter erzählen möchten.

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