Lubenice ist ein süßes, kleines Dorf auf der kroatischen Insel Cres, das auf einem steilen Berg rund 380 m über der Adria thront. Es bietet charmante, verwinkelte Gassen und gut erhaltene Steinhäuser, die dem Ort einen wunderschönen Charakter verleihen. Die beeindruckende Aussicht auf das glitzernde Meer und die umliegende Landschaft macht Lubenice zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber und Fotografen.
Die Umgebung von Lubenice lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein, während der am nächsten gelegene Strand, der Blue Cave Beach, mit kristallklarem Wasser und unberührter Natur begeistert. Das Dorf ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein Ort, an dem man die Ruhe der Natur und die Schönheit der Adriaküste in vollen Zügen genießen kann.

Schon die Anfahrt zum Fährhafen war aufregend. Wir sind in Matulji Richtung Opatija abgebogen und von dort aus entlang der Küste Richtung Fährhafen in Brestova gefahren. Nachdem wir schon knapp 11 Stunden unterwegs waren, war dieses Stück wirklich anstrengend, denn es geht hier etwas mehr als 30 km immer wieder durch Ortschaften mit engen Straßen, auf denen nur 30-40 km/h gefahren werden darf. Entlohnt wird man aber teilweise durch den schönen Blick aufs Meer und auf unser geplantes Ziel Cres.
Am Hafen angelangt, ging alles sehr unkompliziert vonstatten. An einer kleinen Hütte am Straßenrand kann man sich ein Ticket für die Fähre kaufen. Wenn die Schranken geöffnet werden, wird man vom Personal eingewiesen und verbringt dann die ca. 20-minütige Überfahrt an Deck der Fähre, wo es genügend Sitzplätze für alle gibt. Hier hat der Urlaub für mich dann eigentlich schon richtig angefangen. Der Ausblick aufs Meer, der Geruch von Salzwasser in der Luft, eine angenehme Brise und das leichte Schaukeln durch die Wellen… einfach traumhaft.

Nachdem wir dann wieder festen Boden unter den Füßen hatten, ging es noch eine knappe Stunde weiter, bis nach Lubenice, wo wir eine super schöne Ferienwohnung gemietet haben. Die letzten Kilometer vor Lubenice sind auch nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Wer hier langfährt, sollte sein Auto auf jeden Fall gut kennen, denn es wird stellenweise so eng, dass man das ein oder andere Mal bei Gegenverkehr auch mal ein gutes Stück rückwärts zur nächsten Ausbuchtung fahren muss. Mitten am Weg kommt man noch am kleinen Örtchen Podol vorbei. Hier verweist ein kleines Schild darauf, dass es in einem Haus am Wegrand Feigeneis gibt.
Diese Gelegenheit haben wir auch an einem Tag genutzt und haben es nicht bereut. Das Eis wird von einem sehr freundlichen Verkäufer eigens hergestellt und bietet eine wirklich leckere Erfrischung.

Der Ort selbst ist nur in Ausnahmefällen für bestimmte Personen befahrbar. Anwohner, Feriengäste und Tagestouristen müssen davor parken. Also haben auch wir einen der beiden Parkplätze, die sich ein paar Meter vor dem Ort befinden, genutzt. Da wir sehr früh angekommen sind und noch nicht in die Wohnung konnten, haben wir uns entschieden, bereits den Abstieg zum Strand Sveti Ivan Beach zu wagen. Schon beim Aussteigen haben wir gemerkt, dass der Wind, der auf der Fähre noch so angenehm war, hier oben deutlich stärker zu spüren war. Nichtsdestotrotz haben wir unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg gemacht. Hierzu wird es noch einen separaten Blogbeitrag geben.

Nach einer anstrengenden Wanderung zurück nach oben konnten wir uns dann am Nachmittag für unsere Wohnung anmelden. Das Appartement Biba befindet sich mitten im Ort neben dem einzigen Restaurant, bietet aber trotzdem absolute Ruhe und einen wunderschönen Ausblick auf Wälder und Geröll der Insel. Lediglich ein paar Schafe und Grillen sind von der Terrasse aus zu hören. Nachts kann man von dort aus auch einen Blick auf den atemberaubenden Sternenhimmel werfen.
Am ersten Morgen haben wir dann auch bei traumhaftem Wetter auf der Terrasse gefrühstückt. Die restlichen Tage haben wir das jedoch auf den Esstisch im Inneren der Wohnung verlagert, da die Sonne auch morgens schon so intensiv scheint, dass es ohne Sonnencreme fatal wäre, dort zu sitzen.
Das Wetter war auch sonst bis zum letzten Tag ein absoluter Traum. Jeden Tag strahlender Sonnenschein von morgens bis abends, bei Temperaturen von 30-32°C.
Für mich kann es kein besseres Wetter geben. Esther hingegen ist um einiges empfindlicher, was die Sonne angeht, und hätte auch Temperaturen um die 25°C als ausreichend empfunden. Am letzten Tag kam noch eine Schlechtwetterfront vom Festland auf uns zu, hat sich aber, bevor sie die Insel erreicht hat, komplett aufgelöst, sodass wir auch diesen Tag komplett draußen am Meer genießen konnten.
Da der Weg zu den Stränden unterhalb von Lubenice bei diesen Temperaturen unglaublich mühselig ist, haben wir die restlichen Tage andere Strände angesteuert. Am häufigsten haben wir einen Strand etwas nördlich von der Stadt Cres angesteuert. Um dorthin zu gelangen, muss man am Camping Kovačine vorbei, Richtung Bungalows Village Stara Gavza, fahren. Vor dem Village kann man am Straßenrand parken. Dies kostet nichts und stört auch niemanden. Anschließend geht es zu Fuß durch das Village an den Strand, Richtung Norden. Ein befestigter Weg führt hier in eine kleine Bucht. Wir haben kurz vor der Bucht ein paar Bäume direkt über dem Wasser gefunden, an denen wir die Hängematten aufhängen und die Seele baumeln lassen konnten, und hatten trotz der Nähe zum gut besuchten Strand eine sehr ruhige Ecke. So haben wir dann die meisten Tage an diesem Strand mit Lesen, Schwimmen, Schnorcheln und Genießen verbracht.
Unser absolutes Highlight war aber der Strand Beach Pod Sadić bei Ustrine. Diesen haben wir aufgrund des steilen Abstiegs allerdings auch nur zweimal besucht. Hierzu werden wir aber auch nochmal einen eigenen Beitrag schreiben.
Nach dem ersten Besuch an diesem Strand haben wir auf dem Rückweg noch im Bistro Leut Belej Halt gemacht, um Spanferkel zu essen. Wir hatten Glück und haben direkt einen Platz bekommen, was scheinbar nicht selbstverständlich ist. Das Bistro ist gut besucht, was bei dem Essen aber absolut verständlich ist.
Zuhause angekommen, wurden wir von einem Überraschungsbesucher begrüßt, der aber zum Glück nur vor der Tür auf uns gewartet hat und nicht in der Wohnung.

Beim Thema Essen haben wir uns aufgrund der Preise dazu entschieden, nur ab und zu essen zu gehen. Hervorragende Meeresfrüchte gab es in der Konoba Kumpanija in Cres Stadt. Preislich noch deutlich günstiger als in Deutschland, aber schon deutlich teurer, als ich es wenige Jahre zuvor in Kroatien erlebt habe. Auch im Supermarkt waren wir erstaunt, weil hier die Preise das gleiche Niveau hatten wie in Deutschland. Dies scheint aber generell ein Problem zu sein, das seit der Einführung des Euro noch deutlich schlimmer geworden ist. So zumindest haben wir es einem Gespräch mit unserer Gastgeberin entnommen.
Wir haben es uns aber auch nicht nehmen lassen, uns selbst an Meeresfrüchten zu versuchen. Am Markt in Cres gab es für uns 1,2 kg frische Garnelen, die mit viel Butter und etwas Zitrone gebraten hervorragend geschmeckt haben. Das Befreien vom Panzer hingegen ist nicht für jeden etwas. Esther war sehr verärgert und frustriert durch diese Hindernisse.

Ein weiteres Highlight des Urlaubs war dann noch ein Tag im Tramuntana Wald im Norden von Cres. Dazu wird es aber auch noch einen separaten Beitrag geben.
Der Weg von Cres nach Lubenice hat uns jeden Tag an einem Aussichtspunkt vorbeigeführt. Irgendwann sind wir dann schwach geworden und mussten, wie so viele andere Touristen, auch mal anhalten, um Bilder zu machen.

Den letzten Tag wollten wir dann nochmal entspannt in der Hängematte an unserem Stammplatz genießen. Leider war dieser aber schon belegt. Also gab es dann für uns nochmal eine kleine Wanderung an der Küste entlang. Als wir schließlich einen Platz gefunden haben, wurden wir aber wieder mit absoluter Ruhe und einem fantastischen Ausblick belohnt. Nachdem die Sonne untergegangen ist, haben wir uns dann schweren Herzens ein letztes Mal auf den Weg Richtung Lubenice gemacht.

Auf dem Heimweg haben wir uns dann entschieden, die Route über Krk zu wählen. Der Gedanke dabei war, dass die meisten ja vermutlich den etwas kürzeren Weg über Brestova nehmen werden und wir so viel entspannter nach Hause kommen. Die Entscheidung hat uns dann am Ende viele Nerven und ca. 2,5 Stunden extra gekostet, da wir nicht weit hinter dem Fährhafen direkt in einen Stau gefahren sind, der bis aufs Festland gereicht hat.
In Slowenien angekommen, haben wir am Wegrand einen Flohmarkt gesehen. Da wir große Fans von solchen sind, haben wir umgedreht und uns die angebotenen Sachen angeschaut. Dabei ist es dann aber auch geblieben. Angeboten wurden alte militärische Kleidung, Messer, Ausrüstungsgegenstände und sehr viel Ramsch.
Vor dem Karawankentunnel standen wir dann auch nochmal eine gefühlte Ewigkeit im Stau. Nachdem wir diesen gemeistert hatten, ging es dann aber problemlos bis nach Bayern weiter. Dort konnten wir uns bei einem sehr netten Gastwirt im Restaurant Schusterwirt nochmal für die Weiterfahrt stärken.
Für uns war dies ein perfekter Urlaub. Der Ort Lubenice ist wunderschön und gerade gegen Abend, wenn die Tagestouristen abgezogen sind, auch super ruhig. Der Ausblick von dort oben aufs Meer ist wirklich magisch. Für Ruhesuchende oder auch aktive Menschen würden wir den Ort absolut weiterempfehlen. Uns hat es auch nichts ausgemacht, täglich eine halbe Stunde zum Strand zu fahren. Menschen, die sich daran stören, sollten sich aber vielleicht lieber an einem anderen Ort auf der Insel niederlassen und dann mal einen Tagestrip nach Lubenice einplanen.
Cres bietet schöne Wanderwege, wunderschöne Strände und sehr viel Natur. Für den kleinen Geldbeutel ist diese Insel aber nicht mehr wirklich gut geeignet. Die Ferienwohnungen sind zum Teil noch sehr preiswert, und wer auf Restaurantbesuche verzichten kann, wird auch hier sicherlich noch günstiger zurechtkommen als in anderen Regionen. Aber als wirklich günstiges Reiseziel würde ich es nicht mehr bezeichnen.
Wir werden auf jeden Fall ein weiteres Mal hierher kommen und alle Vorzüge genießen.












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